Das Thema
geboren am 15.01.1914 in Hamburg / gestorben am 14.07.1943 im Nordatlantik (Biskaya)
2. Weltkrieg
Erich Würdemann begann seine Karriere bei der Marine im April des Jahres 1933. Später wechselte er auf den Zerstörer Z5 Paul Jacobi, mit dem er während des ersten Kriegsjahres 11 Patrouillen fuhr.
Im November 1940 wurde er zu den U-Booten versetzt. Nach der Standartausbildung diente er für eine Patrouille unter dem Kaleun Wolfgang Lüth „auf“ der U-43.
Am 15. September wurde er zu seiner ersten Patrouille im Nordatlantik in der U-506 beordert, aber konnte kein gegnerisches Schiff versenken. U-506 war ein U-Boot vom Typ IX C und wurde am 15.09.1941 in Dienst gestellt. Erich Würdemann sollte der einzigste Kommandant von U-506 werden.
Am 6. April 1942 fuhr die U-506 von Lorient aus für 10 Wochen auf die zweite Patrouille und kehrte am 15. Juni 1942 nach Lorient zurück. Diese Patrouille im Golf von Mexiko erwies sich als ein erstaunlicher Erfolg:
Acht Schiffe zerstört (sieben versenkt und eins abgeschrieben als ein vollständiger Verlust), und drei weitere beschädigt sind, in einer Gesamthöhe von 63260 Tonnen versenkt oder beschädigt. Auf der dritten Patrouille war die U - 506 in den berühmten Vorfall Laconia verwickelt. Die U-506 (zusammen mit der U-156, U-507 and dem italienischem U-Boot Cappellini) nahm an den Rettungsmaßnahmen nach dem Untergang des britischen Ozeandampfer Laconia im September 1942 vor Afrika teil. Nach dem Untergang wurde entdeckt, dass das Schiff mit fast 2000 italienischen Gefangenen aus Nordafrika sank, aber 1500 konnten gerettet werden. U-506 und die drei anderen U-Boote fuhren Richtung afrikanische Küste um die Überlebenden der französischen Vichy-Flotte übergegeben zu können, die von Senegal und Dahomey gestartet war.
Mit gut sichtbaren Rot-Kreuz-Flaggen ausgerüstet wurden die U-Boote mit den hunderten Menschen im Schlepptau von einem Amerikanischen Bomber Typ B-24 Liberator entdeckt. Dem Bomberpiloten wurde signalisiert das Hilfe benötigt wird, dieser drehte sofort ab um Meldung auf seinem Luftwaffenstützpunkt auf der Insel Ascension zu machen. Der diensthabende Offizier, Captain Robert C. Richardson befahl die U-Boote trotz klar zu erkennenden Rot-Kreuz-Flaggen an zu greifen und zu versenken. Er vermutete, dass die Deutschen die Italienischen Kriegsgefangenen in erster Linie befreien wollten. Das Vorgehen des C. Richardson widersprach den Regeln der Haager Konvention, die einen Angriff auf soll gekennzeichnete Schiffe untersagten. Der Pilot flog auf Befehl zurück und griff die wehrlosen Boote an und bombardierte sie. Ein Boot im Schlepptau von U-156 wurde getroffen und versenkt. Daraufhin wurden die Leinen gekappt um wenigstens die U-Boote sichern zu können. Würdemann bekam den Befehl sein Boot alarmtauchklar zu machen und konnte ohne Schaden aus dieser niederen Aktion entkommen.
Überlebende der Laconia Versenkung, aufgenommen von Erich Würdemann
Um 18:00 Uhr desselben Tages bekam Würdemann ein FT der Führung:
Keine Rot-Kreuz-Flagge zeigen, da
1. international nicht vorgesehen,
2. auf keinen Fall und am wenigsten beim Engländer Gewähr für Schonung bietet.
3. Nach Durchführung Abgabe Brennstoff, Proviant, Torpedobestand und Einsatzbereitschaft melden
Am Abend des 17. September ging das Laconia-FT heraus an die U-Boote!
Wortlaut des Laconia-Befehls:
1. Jeglicher Rettungsversuch von Angehörigen versenkter Schiffe, also auch Auffischen von Schwimmenden und Anbordgabe auf Rettungsboote, Aufrichten gekenterter Rettungsboote, Abgabe von Nahrungsmitteln und Wasser, haben zu unterbleiben. Rettung widerspricht den primitivsten Forderungen der Kriegführung nach Vernichtung feindlicher Schiffe und Besatzungen.
2. Befehle über Mitbringung Kapitäne und Chefingenieure bleiben bestehen.
3. Schiffbrüchige nur retten, falls Aussagen für Boot von Wichtigkeit.
4. Hart sein. Daran denken, dass der Feind bei seinen Bombenangriffen auf Deutsche Städte auf Frauen und Kinder keine Rücksicht nimmt.
Sechs Tage nach dem Verlassen der Basis zu ihrer fünften Patrouille wurde die U - 506 im Atlantik westlich von Vigo, Spanien, von einem amerikanischen Liberator Flugzeuge aus Antisubmarine Squadron 1. USAAF Flugzeuge bombardiert. Kptlt. Erich Würdemann und 48 Mann seiner Crew starben, es gab nur 6 überlebende.
Offiziell hat Würdemann 16 Schiffe der Alliierten in einer Gesamthöhe von 86.911 BRT versenkt und 2 Schiffe in einer Gesamthöhe von 14.352 BRT beschädigt.
Feindfahrten
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1. Feindfahrt: 02.03.1942 - 25.03.1942
Unter Kapitänleutnant Erich Würdemann
02.03.1942 aus Hamburg ausgelaufen
Operationsgebiet: Nordatlantik und Überführung nach Frankreich |
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2. Feindfahrt: 06.04.1942 - 15.06.1942
Unter Kapitänleutnant Erich Würdemann
06.04.1942 aus Lorient ausgelaufen |
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3. Feindfahrt: 28.07.1942 - 07.11.1942
Unter Kapitänleutnant Erich Würdemann
28.07.1942 aus Lorient ausgelaufen |
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4. Feindfahrt: 14.12.1942 - 08.05.1943
Unter Kapitänleutnant Erich Würdemann
14.12.1942 aus Lorient ausgelaufen |
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5. Feindfahrt: 06.07.1943 - 12.07.1943 ++
Unter Kapitänleutnant Erich Würdemann
06.07.1943 aus Lorient ausgelaufen |
Bericht
Bericht des I. Wachoffiziers, Oberleutnant zur See Hans Schult zu den Ereignissen die zum Untergang von U-506 führten:
U 506 wurde beim Auslaufen am 12.07.1943 um 15:50 uhr aufgetaucht von einem US-Liberator Bomber im ersten Angriff durch Bomben und Bordwaffenbeschuss versenkt. Von der 54 Mann starken Besatzung fanden sich nach der Versenkung des Bootes nur die Brückenwache schwimmend im Wasser wieder. Es waren dies: Der Kommandant Kapitänleutnant Erich Würdemann, der I. Wachoffizier Schult, der Bootsmaat Wizorek und die Obergefreiten Legler, Schirrmacher, Weigang und Pawel.
Von diesen sieben Überlebenden erreichten sechs nach einer Stunde das von dem Flugzeug abgeworfene Schlauchboot.
Der Kommandant ertrank in dieser Zeit.
Die sechs Überlebenden wurden dann nach 48 Stunden Aufenthalt im Schlauchboot von einem Liberator-Flugzeug entdeckt, das den britischen Zerstörer "HMS Hurricane" herführte, der die Männer rettete.
Sowohl das Flugzeug als auch der Zerstörer gehörten zum Schutz eines großen Gibraltar-England Konvois.
Nach 24 Stunden stiegen die jetzigen Kriegsgefangenen auf den kanadischen Zerstörer "HMCS Iroquois" um.
Am 18.07.1943 lief dieser Zerstörer in Plymouth ein.
Auszeichnungen
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