Entwicklung
Vorgeschichte/EntwicklungDer Vorgänger der leichten Feldhaubitze 18 war die le. Feldhaubitze 16 der Firma Krupp.
Sie hatte ein Gewicht von 1.525 kg, eine Rohrlänge von 2.310 mm (l/22), eine Kadenz von 6 bis 8 Schuss die Minute und eine Reichweite von 9.225 m. Es wurde eine 14,8 kg schwere Granate mit einer V0 von 395 m/s verschossen. Die Rohrerhöhung war von -10 bis +40° ausgelegt.
Sie besaß eine genietete Kastenlafette mit Klappsporn, Holzspeichenräder mit Stahlfelgen und Schleifbremsen. Unter dem Rohr in der Wiege befanden sich die Rücklaufbremse und der Vorholer. Sie besaß einen großen nach hinten gebogenen Schild. Die Lafette entsprach im Wesentlichen derjenigen der 7,7 cm Feldkanone 16, sie war für den Pferdezug ausgelegt. Die le. Feldhaubitze 16 war lange Zeit die Standardhaubitze der Divisionsartillerie und war vereinzelt noch bis zum Kriegsende, 1945 im Einsatz.
le. Fleldhaubitze 16
Die Firma Rheinmetall begann 1928 mit den Planungen zu einem Nachfolgegeschütz und schloss diese ein Jahr später ab. Dieses Geschütz wurde leichte Feldhaubitze 18 genannt, da der Versailler Vertrag die Weiterentwicklung von Geschützen verbot. Im Jahr 1935 wurde sie als Standardhaubitze der Divisionsartillerie übernommen.
Das Geschütz hatte eine Spreizlafette mit genieteten Kastenholmen und großen Klappspornen.
Zuerst wurden weiter die Holzspeichenräder mit Stahlfelgen hergestellt, jedoch verbesserte man diese und verwendete Stahlgussspeichenräder mit Vollgummiauflage die an, gefederten Stummelachsen aufgehängt waren. Zudem wurde eine Trommelbremse eingebaut.
Das Rohr war aus einem Stück gefertigt, das Bodenstück mit dem horizontal gleitenden Schubkurbel Flach Keilverschluss, war aber abnehmbar. Die Abfeuerung erfolgte mittels eines Schlagbolzen. Um das Geschütz sichern zu können, musste der Verschluss ganz geschlossen sein, sonst verhinderte die Schussauslösung dies. Zudem gab es eine handbediente Sicherung. Als Richtmittel war ein Rundblickfernrohr vorhanden. Der Vorholer befand sich bei dieser Waffe im Gegensatz zum Vorgänger über dem Rohr, die Rücklaufbremse darunter in der Wiege.
Jede leichte Abteilung hatte drei Batterien l.FH 18 10,5 cm zu vier Geschützen.
Die le F.H. 18 wurde mit einer von 6 Pferden gezogenen Protze oder im Motorzug fortbewegt.
Sie war ein gut zu handhabendes Geschütz mit einer standfesten Lafette, das ein schnelles Richten auch gegen bewegliche Ziele, wie Panzer ermöglichte.
Die verwendete Treibladung wog 1,35 kg. Es wurde Kartuschenmunition verschoßen, die aus 5 Ladungen und einer Sonderkatusche bestand. Die Angaben beziehen sich auf die jeweils größte Ladung, mit der auch die größte Schussweite erzielt wurde.
Daten
CSSR, Finnland, Jugoslawien, Niederlande, Österreich, Portugal, Spanien und Ungarn |
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von Granaten |
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Stg 15,55 kg Stahlguss PG 14,81kg Perlitguss Bo.Pr. 14,81kg Bohrgeschoss-Pressstahl Nb. 14,00 kg Nebel-Granate Fern 14,81 kg Fern-Granate rot 15,00 kg Sprenggranate rot Bo-Pr 15,00 kg Sprenggranate Brand 15,18 kg Brand-Granate Spr.Br. 15,25 kg Spreng-Brand-Granate Weiß-Rot 13,65 kg enthält 0,5 kg Flugblätter Kh 14,00 kg für Kampfstoff ZB 13,23 kg für Kampfstoff 35 15,70 kg Sprenggranate 38 14,81 kg Sprenggranate 38 Stg 14,81 kg Spreng-Granate 38 Nb 14,71 kg Nebel-Granate 38 Kh 14,85 kg für Kampfstoff 40 Nb 15,25 kg Nebel-Granate 40 Deut 14,63 kg Markierungs-Granate 40 AB 14,00 kg für Kampfstoff 39 HL/A 12,35 kg Hohlladungs-Granate 39 HL/B 12,10 kg Hohlladungs-Granate 39 HL/C 12,35 kg Hohlladungs-Granate 39 rot HL/A 12,35 kg Hohlladungs-Granate 39 rot HL/B 12,10 kg Hohlladungs-Granate 39 rot HL/C 12,35 kg Hohlladungs-Granate 39 ZB 13,45 kg für Kampfstoff 41 14,81 kg Sprenggranate Sprgr. 42 13,40 kg Perlit-Guss Leucht-Gesch. 14,10 kg Leucht-Granate Stg (A) 14,81 kg Ausstoßladung Stg (LS) 14,81 kg Leuchtsatz AL 14,81 kg Ausstoßladung Buntrauch 14,81 kg Markierungsgranate PzGr. 14,00 kg Panzer-Granate PzGr. rot 14,00 kg Panzer-Granate Sprgr. 39 TS 7,70 kg Treibspiegel Sprgr. 42 TS 10,90 kg Treibspiegel Sprgr. 43 14,85 kg Sprenggranate Ex.Gr.FH. 14,00 kg Exerziermunition Ex.Pz.Gr. 14,00 kg Exerziermunition Ex.Fh.Gr.Nb. 14,00 kg Exerziermunition Üb 14,81 kg Übungsgranate Üb/B 14,81 kg Übungsgranate Stg Üb/B 14,81 kg Übungsgranate 38 Üb/T 14,81 kg Übungsgranate 38 Stg Üb/T 14,81 kg Übungsgranate Anschießgeschoss 15,60 kg Erprobung der Waffe BL 14,81 kg Blinde Granate (Teerfüllung) |
Einsatz
Einsatzgeschichte/WeiterentwicklungenBei Kriegsbeginn standen dem Heer 4.845 Feldhaubitzen 16 und 18 zur Verfügung, für die 16 Millionen Sprenggranaten bereitstanden. Zusätzlich waren auch 214.000 Gasgranaten produziert worden.
1940 wurde die Waffe modifiziert und bekam ein neues Rohr mit Mündungsbremse, diese reduzierte den Rückschlag um 27%. Zudem wurde der Drall auf 5-8° geändert.
Die leichte Feldhaubitze 18 M benannte Waffe, hatte ein 3.271 mm langes Rohr und es wurde eine, auf 1,77 kg, erhöhte Treibladung verwendet, wodurch die V0 auf 540m/s erhöht wurde. Die Schussleistung mit der neuen 524 mm langen und 14,75 kg schweren Ferngranate betrug 12.325m.
Nach der Besetzung Hollands entstand die leichte Feldhaubitze 18/39. Das waren zuvor exportierte Waffen, die allerdings eine nicht mit der deutschen identischen Munition verschossen. Um sie verwenden zu können, wurden sie mit Rohren der le. Feldhaubitze 18 M ausgestattet.
1942 wurde aufgrund der Forderung des Waffenamtes nach einer leichteren Waffe, das Rohr der le.F.H. 18M in die Lafette der 7,5 cm Pak 40 eingebaut, diese Waffe bekam die Bezeichnung leichte Feldhaubitze 18/40. Die Entscheidung für diese Lösung erfolgte hauptsächlich aus fertigungstechnischen Gründen, da die Lafette der Pak 40 in großen Stückzahlen zur Verfügung stand. Das Gewicht wurde auf 1.900 kg reduziert und die neue Mündungsbremse minderte den Rückstoß um 42%. Die Lafette erwies sich trotz einiger Modifikationen, wie breiteren Felgen und doppelter Drehstabfederung als zu schwach und versagte oft mit bei längeren Einsatzzeiten.
Eine weitere Verwendung für die le.F.H. 18 war der Einbau in Selbstfahrlafetten oder Sturmgeschützen. Die bekanntesten Modelle waren die Wespe und das Stug 42.
Die Reichweite der leichten Feldhaubitze blieb aber immer ein Problem, das sich vor allem an der Ostfront auswirkte. Dort konnte die gegnerische Divisionsartillerie deutlich weiter schießen.
Es wurden etliche Prototypen von neuen Haubitzen gebaut, die diesen Mangel beheben sollten und auch teils moderne Kreuzlafetten hatten, aber es wurde keine Versuchsreihe beendet. Besonders erwähnenswert ist hier der Entwurf 10,5 le.F.H. 43 l/30 von Skoda, das für die Nachkriegszeit richtungweisend war.
Zudem wurde mit neuer Munition experimentiert, wie Granaten aus Perlitguss oder Geschossen mit Treibspiegel oder Raketentreibsatz. Auch hier wurden die Versuchsreihen nicht abgeschlossen.
Videos:
Quellen
F. M. von Senger und Etterlin: Die deutschen Geschütze 1939–1945. Bonn 1998.F. Hahn: Waffen und Geheimwaffen des deutschen Heeres 1933–1945. Bonn 1998.
Lexikon der Wehrmacht
Wikipedia
Autor: Georg von Frundsberg