Vorwort
Die AEG (Allgemeine Elektrizitäts Gesellschaft) Flugzeuge B,C,und J
Vorwort
Wer von uns kennt eigentlich nicht die Firma AEG, viele von uns sehen die Geräte im täglichen Hausgebrauch, und vielleicht kennt der eine oder andere noch den Witz:
AEG = Auspacken Einschalten Gehtnicht.
Aber wer wusste schon wirklich, dass die AEG auch schon früh begann Flugzeuge zu bauen, dies war auch der Grund dafür einen Bericht für die Bibo zu schreiben.
Der AEG Flugzeugbau Die Vorgeschichte
Schon sehr früh richtete die AEG eine Luftfahrtabteilung ein, und im Jahre 1910 wurde das erste Flugzeug entworfen und gebaut. Im Jahre 1912 begann AEG dann mit dem Bau von Flugzeugen auf dem ehemaligen Flugplatz Teltow und 1913 erschien die AEG B mit der Werksbezeichnung Z.3.
Die AEG führte 1913 als erster in Deutschland die Metallbauweise für Flugzeuge ein. So präsentierte 1914, noch vor dem ersten Weltkrieg , AEG das B.Flugzeug (Z.6) ,damit hatte sich die AEG schon vor dem Krieg einen Namen als Flugzeughersteller erworben.
B-Serie
Die AEG B Reihe
NAG mit 75 PS Startleistung |
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Die AEG ,Werksbezeichnung AEG Z6, wurde nach dem Ausbruch des 1. Weltkrieges für das Militär hergestellt, und erhielt die militärische Bezeichnung AEG B.I.
Die deutsche Fliegertruppe benutzte das Flugzeug als zweisitzigen Aufklärer und zur Schulung ihrer Piloten. Eine Bewaffnung erhielt die AEG B.I noch nicht.
Die AEG B.I. war ein dreistielieger Doppeldecker dessen Tragflächen eine unterschiedliche Spannweite aufwiesen. Diese Bauweise wurde der Standard für alle weiteren AEG-Modelle die noch gebaut werden sollten. Das Flugzeug bestand bis auf wenige Bauteile vollkommen aus geschweißten Stahlrohren, ebenso erhielten die Tragflächen zwei Stahlrohrholme. Dazu wurden noch Holzrippen verbaut, für die stoffbespannten Tragflächen um damit das Flügelprofil herstellen zu können.
AEG hatte für sein Flugzeug noch eine weitere Idee, ein Bugrad das unter dem Motor eingebaut wurde um damit den Propeller vor einen sogenannten Kopfstand zu schützen. Am sichtbarsten dabei war der größte Mangel an der AEG B.I; Zwar war das Flugzeug stromlinienförmig gebaut worden, doch der Motor erhob sich weit über seine Bugverkleidung und an jeder Seite des Motors befand sich ein großer Kühlergrill.
Mercedes D I mit 100 PS Startleistung |
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in Meereshöhe |
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Gegen Ende des Jahres 1914 erschien die AEG B.II auch hier handelte es sich um einen zweisitzigen Aufklärer. Die AEG B.II sollte, im Gegensatz zu der B.I, einige Verbesserungen aufweisen, man verringerte die Zahl der Flügelstiele von 3 auf 2 und die Spannweite des B.II Doppeldeckers wurde etwas verringert. Das Flugzeug erhielt einen Mercedes-D.II Reihenmotor mit 120 PS, von dem man sich eine höhere Leistung erhoffte. Die Bauweise war die selbe wie bei der B.I.(einen Stahlrohrahmen mit Holz versehen und mit Stoff bespannt). Keine Veränderungen an der Konstruktion gab es bei dem Einbau des Motors, sodass die Nachteile wie bei der AEG B.I und II. weiterhin bestanden.
Die Luftwaffe setzte nur wenige Flugzeuge dieses Typs ein, da die Geschwindigkeit und die Panzerung mangelhaft waren.
Mercedes D.II mit 120 PS Startleistung |
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in Meereshöhe |
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Die AEG B.III war der letzte Flugzeug von der B-Serie. Im Jahre 1915 begann die Produktion des Flugzeuges, es war der letzte unbewaffnete Aufklärer. Auch die B.III war ein Doppeldecker, der als Aufklärungs-und Schulflugzeug eingesetzt wurde. Das Flugzeug hatte den selben Mercedes-D.II Motor und unterschied sich bis auf wenige Details (3 Flügelstiele) kaum von der B.II.
in Meereshöhe |
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C-Serie
Die AEG C.I war eigentlich eine Weiterentwicklung der B-Serie und erschien im März 1915. Das Flugzeug unterschied sich nur darin, dass ein 150 PS starker Benz Bz. III Sechszylinder Reihenmotor eingebaut wurde um die Leistung weiter zu erhöhen. Eine weitere Veränderung war, dass das Flugzeug mit einen Heck MG auf einen Drehkranz angebracht, ausgerüstet wurde und der Beobachter dadurch in der Lage war, mit diesem MG das Flugzeug gegen feindliche Jäger verteidigen zu können.
Der Bau von bewaffneten Aufklärern war auch notwendig geworden, da die Entwicklung von Jagdflugzeugen den Aufklärern schwere Verluste zufügten.
in Meereshöhe |
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Das Militär hatte den Wunsch, dass auch die Aufklärungsflugzeuge wendiger und damit noch Leistungsfähiger werden sollten. So erschien die AEG C.II im Oktober des Jahres 1915 und war dazu eine weitere Verbesserung.
Ein Hauptmerkmal der Konstruktion im Gegensatz zur C. I war, dass dieses Modell verkleinert wurde, was auch eine Gewichtsreduzierung als Folge hatte, damit wurde die Leistung des Flugzeuges weiter verbessert. Das Cockpit und auch die Montage des MG´s wurden ebenfalls verändert, und man brachte auch Halterungen für vier 10 Kg Bomben an.
mit 150 PS |
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in Meereshöhe |
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4 X 10 Kg Bomben |
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Die AEG C.III wurde nur ein Experimental Flugzeug und sollte nie in Serie gehen. Die Idee bei diesem Flugzeug war, dem Piloten und dem Beobachter eine bessere Sicht zu ermöglichen und die galt auch für das sogenannte Schussfeld. Zu diesem Zweck erhielt das Flugzeug einen tieferen Rumpf und die Zwischenräume wurden ausgefüllt, mit der Folge, dass der Rumpf des Flugzeuges ein größeres Volumen bekam. Der Pilot saß dabei hinter dem Beobachter und sollte mit seinen MG nach vorne feuern, ohne dabei den Propeller zu gefährden.
Der Grund warum diese Ideenreiche Konstruktion nie in Serie ging, waren wahrscheinlich die verschiedenen Mängel.
mit 150 PS |
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in Meereshöhe |
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4 X 10 Kg Bomben |
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Die AEG C.IV wurde von allen Flugzeugen mit dem größten Aufwand entwickelt und war im Grunde eine etwas veränderte und größere AEG C.II gewesen. Ihre Konstruktion passte sich den wachsenden Bedürfnissen des Heeres an, das eine verstärkte Luftaufklärung benötigte und daher war auch die Entwicklung unter Hochdruck angetrieben worden. Das Flugzeug erhielt einen etwas stärkeren D.III Motor und die Bewaffnung bestand aus einem nach vorn feuernden Synchronisierten MG 08/15 und an der Beobachterposition ein 7,9 mm MG auf einem Drehkranz. Am Boden stehend konnte man den Einstellwinkel des Höhenleitwerkes in drei verschiedene Positionen einstellen - ca. 400 Flugzeuge vom Typ C.IV wurden hergestellt.
in Meereshöhe |
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1 x 7,92 mm Parabellum MG (500 Schuss) 6 X 10 Kg Bomben |
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Die AEG C.IV N wurde als Nachtbomber gebaut, der Unterschied zum C.IV-Modell war, dass diese Variante eine größere Spannweite und dreistielige Tragflächen erhielt. Auch dieses Flugzeug wurde nur als Prototyp gebaut und ging nie in Serie.
mit 150 PS |
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in Meereshöhe |
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1 x 7,92 mm Parabellum MG (500 Schuss) 6 X 10 Kg Bomben |
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Die C.V wurde nur einmal als Prototyp gebaut und war eine Weiterentwicklung der C.IV mit einem Mercedes D IV Achtzylindermotor.
in Meereshöhe |
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1 x 7,92 mm Parabellum MG (500 Schuss) |
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Die C.VI wurde ebenfalls nur einmal als Prototyp gebaut und war eine Weiterentwicklung der C.IV mit einem Benz Bz IV-Triebwerk.
in Meereshöhe |
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1 x 7,92 mm Parabellum MG (500 Schuss) |
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Die AEG C.VII war ebenfalls ein Prototyp auf der Grundlage der C.IV.
in Meereshöhe |
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1 x 7,92 mm Parabellum MG (500 Schuss) |
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Die AEG C.VIII war ebenfalls ein Prototyp auf der Grundlage der C.IV doch wurden hier 2 Flugzeuge gebaut, ein Prototyp einer AEG C.VIII Dr. wurde als Dreidecker-Version der C.VIII gebaut.
in Meereshöhe |
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1 x 7,92 mm Parabellum MG (500 Schuss) |
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J-Serie
Im Jahre 1916 bildete das Heer die Infanterie-Flieger-Einheiten, welche als Unterstützungs-und Tiefangriffswaffe dienen sollten. Die ersten Erfahrungen, die man bei der Schlacht von Verdun machte, wo die ersten Einheiten in die Kämpfe eingriffen, führten zu der Überzeugung, dass man mehr Staffeln benötigte. AEG entwickelte daraufhin in einem Schnellverfahren die J.I, die noch auf der Grundlage der C.IV beruhte. Der Unterschied zur C.IV bestand im wesentlichen daraus, dass die J.I einen stärkeren Motor erhielt und eine 390 kg schwere Panzerplatte für den Schutz der Besatzung, und das Triebwerk vor feindlichen Bodenfeuer schützen sollte.
Die J.I hatte als Bewaffnung 2 MG am Boden des Flugzeuges in einen Winkel von 45 ° montiert, welche nach vorn feuernd ,die feindliche Infanterie beschießen konnte. Der Beobachter hatte ein MG auf einem Drehgestell um damit feindliche Flugzeuge abwehren zu können.
in Meereshöhe |
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zwei LMG 08/15-Maschinengewehr im Cockpitboden im Winkel von 45° angebracht |
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Die weiterentwickelte AEG J.II wurde ab 1917 oder 18 (die Quellen unterscheiden sich etwas) hergestellt. Ihr Rumpf bestand aus einem Stahlrohrrahmen mit Holspanten mit einer Stoffbespannung.
in Meereshöhe |
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zwei LMG 08/15-Maschinengewehr im Cockpitboden im Winkel von 45° angebracht |
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Nach dem Kriege (1919) flog das Flugzeug im zivilen Bereich als Frachtflugzeug für die DLR (Deutsche Luft-Reederei). Eine weitere Version, die JII K (K für Kabine) hatte anstatt des zweiten Sitzes hinter dem Piloten eine kleine Kabine mit Fenstern. Insgesamt wurden rund 600 Maschinen dieses Typs gebaut.
Quellen
HeftAERO- Das illustrierte Sammelwerk der Luftfahrt
Heft 1 seite 20 und 21
Internet zugriffsdatum 24.10.10
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_ ... igsdorf.29
http://www.luftfahrtarchiv.eu/index.php ... &Itemid=55
http://www.feldzugschmiede.com/index.ph ... &Itemid=68
http://www.flieger-album.de/geschichte/ ... aegciv.php
http://www.infobitte.de/free/lex/wpdeLe ... EG_J-I.htm
Autor : Hasso von Manteuffel