Einleitung
Auftrag der NVA
Die NVA sah sich als militärische Ausformung des Volkswillens, dessen Vorbild diesem empfinden nach ausgesucht sind. So ist natürlich das militärische Vorbilde der Kämpfer der Bauernkriege, wie der Befreiungsarmee auf preußischer Seite und natürlich dem Kämpfermythos des bürgerlichen Revolutionen 1848 und 1918. Dieser militärischen Tradition angepasst und geschuldet, passte man die Vorschriften, Aufträge und auch Uniformierung wie Ehrenzeichen an. Der Blücher Orden ist eines der Beispiele, genauso wie eine schlichte Uniformierung der Armee. Man wollte der Tradition deutschen Verteidigungswillen aus dem Volke heraus und der Bruderarmee in der Sowjetunion entsprechen. Die DDR entsprach diesem Willen, sah die NVA als Schwert der eigenen Ideologie und entsprach die Dienstgrade im militärischen mit politischen Pendants. An der Uniformierung ist diese Politisierung der Armee nicht zu erkennen, dafür umso mehr an den Auszeichnungen an der Uniform, den Uniformträger in den jeweiligen Positionen des Staates und den Statussymbolen, welche integriert in die äußere Erscheinung einer Armee seine Wirkung nicht verfehlen.
Traditionen der Wehrmacht
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Weiß : | Infanterie (Mot.-Schützen, Aufklärer) |
Ziegelrot : |
Artillerie (Raketentruppen/Artillerie, Raketen-und Waffentechnischer Dienst, Truppenluftabwehr) |
Rosa : | Panzer |
Gelb : | Nachrichten (Fernmeldetruppe) |
Dunkelgrün : | Rückwärtige Dienste (Nachschub) |
Schwarz : |
Pioniertechn. Truppen, (Militärtransportwesen, technische Einheiten, Chemische Dienste) |
Hellblau : | Luftstreitkräfte |
Grau : | Luftverteidigung |
Grün : | rückwärtige Dienste, Militärjustiz- und Finanzorgane |
Orange : | Fallschirmjäger |
Hellgrün : | Grenztruppen, Grenzbrigade Küste |
Kornblumenblau : | Volksmarine |
Violett : | Zivilverteidigung |
Die NVA hat sich bei ihren Uniformen und Dienstgradbezeichnungen bzw. bei dessen Ausführung, ganz nach der Tradition der Wehrmacht gerichtet. Nur wenige Änderungen sind vorgenommen worden. Bei den Dienstgradstrukturen nahm man sich dagegen die Sowjetunion als Vorbild, so ist auch die Einführung des Ranges Unterleutnant unter diesem Aspekt zu verstehen. Man sorgte dafür, dass alle Ränge der NVA mit denen der Sowjetarmee, wie in allen anderen Warschauer Paktstaaten auch, angepasst waren. Bei den Einheitsbezeichnungen und auch die Kennzeichnung der Ränge, die Armwinkel, Tressenbesatz und Rangsterne, blieb man der Wehrmacht treu. Es entfiel zwar der Rang des Generals der Waffengattung, welcher aber eh in Moderner Zeit an Wert verloren hatte, außerdem wurde aus dem Generalfeldmarschall der Marschall der DDR (Rang nie vergeben). Die Wichtigkeit der Unteroffiziere in der Armee, angelehnt an die Strukturen von Reichswehr wie Wehrmacht, blieb auch in der Hierarchie der NVA erhalten. Dennoch hat man sich dem sowjetischen Muster bei den Offizieren bzw. Offiziersanwärter ergeben, es erfolgte die Einführung der Dienstgradgruppe der Fähnriche 1974, fünf Jahre später erweitert um die Dienstgrade Oberfähnrich, Stabsfähnrich und Stabsoberfähnrich. Diese wurden auch bei dem Aussehen der Ränge immer wieder angepasst, Sie standen quasi zwischen Unteroffizier und Offizier, wobei dies auch bei der Zwischenstellung ihre Rangabzeichen und Uniformierung zu erkennen war.
Fahneneid der NVA
FAHNENEID der NVA
Ich schwöre:
Der Deutschen Demokratischen Republik, meinem Vaterland,
allzeit treu zu dienen
und sie auf Befehl der Arbeiter-und-Bauern-Regierung
gegen jeden Feind zu schützen.
Ich schwöre:
An der Seite der Sowjetarmee
und der Armeen der mit uns verbündeten sozialistischen Länder
als Soldat der Nationalen Volksarmee jederzeit bereit zu sein,
den Sozialismus gegen alle Feinde zu verteidigen
und mein Leben zur Erringung des Sieges einzusetzen.
Ich schwöre:
Ein ehrlicher, tapferer, disziplinierter und wachsamer Soldat zu sein,
den militärischen Vorgesetzten unbedingten Gehorsam zu leisten,
die Befehle mit aller Entschlossenheit zu erfüllen
und die militärischen und staatlichen Geheimnisse immer streng zu wahren.
Ich schwöre:
Die militärischen Kenntnisse gewissenhaft zu erwerben,
die militärischen Vorschriften zu erfüllen
und immer und überall die Ehre unserer Republik
und ihrer Nationalen Volksarmee zu wahren.
Solle ich jemals diesen meinen feierlichen Fahneneid verletzen,
so möge mich die harte Strafe der Gesetze unserer Republik
und die Verachtung des werktätigen Volkes treffen.
„… der Dienstgrad ist weiterhin ausschließlich anhand der Schulterstücken zu erkennen…“
(Walter Ulbricht)
Unterschiede
Bei den Offizieren hat sich in der Rangabfolge und deren Anzeige nur minimal was geändert. Die Schulterstücke der Leutnante und Hauptleute bestanden aus einfacher Silberplattschnur, wobei die Rangsterne nun in ihrer Anzahl eine anderweite Bedeutung als in der Wehrmacht besaßen. Der Unterleutnant, als neuer erster Offiziersrang hatte nur einen Rangstern, der Leutnant zwei nebeneinander gesetzte Rangsterne, den Oberleutnant drei zum gleichmäßigen Dreieck formierte Rangsterne. Beim Hauptmann saß über der Dreiecksformation ein weiterer Rangstern. Die Schulterstücke der Stabsoffiziere, silbern geflochten, mit einem Rangstern für den Major, zwei Sternen für den Oberstleutnant, drei Sternen für den Oberst. Auch beim General wurden nur wenige Änderungen durchgeführt, blieben doch neben den Streifen an den Generalshosen, auch die goldfarbenen Generalsabzeichen gleich. Für den Generalmajor, Generalleutnant, Generaloberst und Armeegeneral waren die Rangsterne senkrecht übereinander gesetzt. Die Generalssterne waren im Gegensatz zu den Sternen der unteren Dienstgradgruppen fünfeckig und hatten einen Durchmesser von 15 mm. Die Ernennung eines Marschalls der DDR wäre, wie auch der davor übliche Rang des Generalfeldmarschalls, nur im Verteidigungsfall oder für besondere militärische Leistungen erfolgt. Sein Rangstern wäre ein fünfstrahliger Ordensstern mit Rubineinlage, angelehnt an die den sowjetischen Marschallsstern aus Brillanten, der über dem Krawattenknoten getragen wurde, der beim Marschall der DDR auf dem Schulterstück gewesen wäre.
Gerade die ersten Generäle der NVA, geprägt aus ihrer Wehrmachtszeit und den Traditionen der deutsche Armee verpflichtet, verweigerten sich der groß angelegten Angliederung an die Rote Armee und deren Traditionen. Vor allem General Müller widersetzte sich der totalen Sowjetisierung des DDR-Militärs, er sah sich den deutschen "Besonderheiten" verpflichtet. Man bevorzugte die traditionsreiche Uniform und Rangabzeichen der Wehrmacht bzw. Reichswehr.
(Chefinspekteur der Volkspolizei, Gronau)
Die Marine bildet eine Ausnahme beim Aussehen der Uniformen und Bezeichnung der Dienstgrade, bei den Luft- und Landstreitkräfte ähneln sich die Uniformen stark. An den Dienstuniformen (nicht Fliegerkombis) wurden die Schulterklappen und Schulterstücken getragen, wobei in den Felddienstuniformen bzw. Kampfanzügen, die Schulterstücken in abgedunkelten Tönen (braun/grün) verwendet wurden, ohne reflektierende Teile, um die Tarnung zu verbessern.
DMP Empfehlung
Webseite
nva-fahrzeuge.de
ddr-geschichte.de
Quellen
http://www.nexusboard.net/sitemap/6365/ ... r-t297371/http://beim-bgs-fulda-ab1966.de/Kamerad ... va-gt.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Nationale_Volksarmee
http://de.wikipedia.org/wiki/Dienstgrad ... Volksarmee
http://www.pib-11.de/allgemein/dienstgrad.htm
http://commons.wikimedia.org/wiki/File: ... ne_NVA.JPG
Autor: Freiherr von Woye
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