Generäle des Deutschen Heeres


„Die Offiziere hatten ein eigenes Wertgefüge und ein eigenes Weltbild, eigensinnig abgehoben
von der Welt der Nicht-Militärs. Sie fühlten sich als eigener, als erster Stand in Staat und
Gesellschaft.“


Kaiserreich Deutschland

 

Ein wichtige Machtstütze des Deutschen Kaiserreiches, war schon immer sein Militär. Allen voran das Deutsche Heer und seine Generäle. Diese nahmen im Reich, in der Gesellschaft und im Militär eine wichtige Stellung ein. Besonders gekennzeichnet wird diese Gruppe von Offizieren, die neben dem Kaiser wohl das höchste Ansehen im Deutsche Reich hatten, durch eine Eichenlaubstickerei am Kragen und den Aufschlägen. Die Schulterstücken sind goldene, silberdurchwirkte geflochtene Schnüre. Dabei sind die Generalmajore ohne Stern einen Stern auf den Schultersücken, der Generalleutnant mit einem Stern, der General der Infanterie usw. zwei Sterne, der Generaloberst mit drei Sternen und der Generalfeldmarschall mit zwei gekreuzte Kommandostäbe gekennzeichnet.



Im Krieg und im Frieden stehen die Generäle des Kaiserreich unter dem Oberbefehl des Kaisers. Die Generale - vor allem die bedeutenden unter Ihnen - prägten die Deutsche Armee wie keine andere.

Im Gegensatz zu den weitverbreiteten Klischees vom „Kadavergehorsam“ und der „preußischen Disziplin“ hatte das deutsche Heer spätestens seit der Zeit des älteren Moltke immer die entscheidende Bedeutung der Eigeninitiative und Eigenverantwortlichkeit, selbst auf der untersten Ebene, betont.

israelische Militärhistoriker Martin van Creveld


Hindenburgs Generalstab

Zwar war das Militär im Finanziellen der Verfassung unterworfen, doch bei der Befehlsgewalt verschwimmen die Grenzen. Der Kaisers hält eine absolutistisch anmutende „Kommandogewalt“ in seinen Händen und die Generale wussten um die Gunst des Kaiser zu buhlen, denn von ihm hing ihr Wohl und Wehe ab. Doch mit den Kaisern wurde auch das Militär zu einem zentralen Element des entstehenden Reichspatriotismus. Ein gesellschaftliche Nimbus des allwissenden und allmächtigen Generals - von Kaisers Gnaden. „Eine Säule des deutschen Militärsystems obrigkeitlicher außerkonstitutioneller Prägung, konservativ […] feudal geprägt, eine Säule der Trennung der militärischen von der bürgerlichen Welt. Und da die deutsche Welt trotz allem bis 1914 bürgerlicher und moderner wurde, hat diese Trennung zu verstärkten Spannungen geführt.“ Überall in der Bevölkerung anerkannt und natürlich somit mit großer Verantwortung versehen. Eine Verantwortung, die in Siegeszeiten leicht zu tragen war, doch mit dem verlorenen Krieg abgestreift werden wollte und in die verhassten zivilen Hände gelegt wurde. Die Dolchstoßlegende wurde von den höchsten Generalen des Reiches lanciert und man kann hier durchaus vermuten, dass die hohen Ehrungen, Privilegien und gesellschaftlichen Überhöhungen Ihnen zu Kopf gestiegen sind. Die stolze Generalselite des Landes wollte die Niederlage sich einfach nicht eingestehen und ihre hohen Häupter nicht mit der Schmach eines verlorenen Krieges beladen.
Es waren politische Generäle, die der personifizierte Militärkult des Kaiserreichs waren, die höchsten Orden des Landes trugen und dem Kaiser nahe standen.



In der folgenden Tabelle werden die Generale der Armee (bzw. weitere bekannte Persöhnlichkeiten in Heeresuniform) des Deutschen Kaiserreichs aufgelistet. Dabei sind in dieser Aufstellung die Lebensdaten, seine Orden bzw. Auszeichnungen und der Rang (höchste, den diese Person bekleidet hat) während ihrer Dienstzeit berücksichtig worden.

(Keine Gewähr auf Vollständigkeit der Daten)