Entstehung
Das Waffenamt der Wehrmacht wollte die Pistole 08 bereits 1937 durch ein besseres Modell ersetzen. Es wurden damals Muster von drei Firmen vorgelegt:
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Das Waffenamt entschied sich für die Entwicklung der Firma Walther, verlangte aber umfangreiche Veränderungen des Grundmodells. Mit den Änderungen hieß dann das Modell zunächst AP (Armeepistole) und erschien in einer Vorläuferserie mit einer Anzahl von 200 Stück (Ende -1937).
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Sie war als Rückstoßlader im Kaliber 9 mm Parabellum konstruiert und sollte als neue Ordonnanzseitenwaffe der Wehrmacht so schnell wie möglich in Serie gehen. Ein Novum war, das sie nach der Walther PP, eine der ersten Waffen mit wirklich sicherem Spannabzugsmechanismus (Neben der Beretta mod. 950). Genau diese Sicherheitsmerkmale waren es, welche dazu führten, dass die Waffe 1938 von der Wehrmacht eingeführt wurde.
Diese sogenannte Null-Serie - der nun offiziell P.38 genannten Waffe - wurden 10.000 Stück bis Mitte 1938 produziert. Im August 1939 wurden an das Heer die ersten 100 Exemplare ausgeliefert.
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Die P 38 war sehr beliebt konnte aber den Bestand an alten der Pistole 08 jedoch bis 1945 nie vollständig ablösen. So wurden, neben dem Walter-Werk weitere Herstellerfirmen mit der Herstellung beauftragt, vor allem weil der fortschreitende Krieg eine immer größere Anzahl an Waffen benötigte. Die Beliebtheit, Sicherheit und Zuverlässigkeit machten es nötig, dass neben Walther auch die Firmen Mauser, Oberndorf und die Spreewerke aus Berlin Spandau die Waffe produzierten.
Sie darf und muss in eine Reihe mit den bekanntesten automatischen Pistolen des zweiten Weltkriegs gestellt werden. Sie gilt sogar als die erfolgreichste und den sieben bekannten.
Technik
Diese Pistole besaß einen Lauf von 125 mm Länge und war im Ganzen 215 mm lang. Sie wog leer 0,94 kg.
Die V/0 lag beim Verschluss der 9-mm-Patrone geringfügig höher als die der P.08!
Der Vorteil zur 08 war die Produktion. Die neue Waffe war sehr viel einfacher zu fertigen.
Dazu war sie unempfindlicher, sicherer und schneller feuerbereit zu machen!
Wichtig war auch, dass sie nur noch 4,35 kg Rohstahl benötigte. Bei der P.08 war es immerhin ein Bedarf von 6,1 kg. Bei den, während des 2 Weltkrieges, gefertigten 1.200.000 Stück, war dies eine Gesamtersparnis von 2.100 Tonnen Materials!
Es gab von der P.38 auch ein Modell mit einem Kaliber von 7,65 mm.
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9 mm Para (9x19) |
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Rückstoßlader |
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355 m/s |
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216 mm |
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137 mm |
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185 mm |
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890 g |
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800 g |
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1150 g |
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70 g |
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70 mm |
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6 / r |
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8 Patronen |
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50 m |
Wenn die Waffe fertig geladen ist, und sich eine Patrone im Lauf befindet, kann der Schlagbolzen gesichert (Sicherungshebel auf Position S) und der Hahn heruntergelassen werden. So kann die Waffe sicher getragen werden und wenn es darauf ankommt, genügt, dank des Double Action-Abzugs, ein Druck auf den Abzug und der Schuss wird abgefeuert.
Die P 38 besitzt einen kleinen Stift über dem Hahn, welcher anzeigt ob sich eine Patrone in der Kammer befindet.
Nachkriegszeit
Die Tatsache, dass die P 38 auch noch mehreren Jahrzehnten nach Kriegsende im Einsatz war, bestätigt das hohe Ansehen dieser robusten Waffe. So wurde diese Pistole nach 1945 unter anderem als Beutewaffe (mit Erlaubnis der Alliierten Behörden) bei verschiedenen Institutionen wieder eingesetzt. Unter französischer Besatzung wurden aus vorhandenen Teilen auch nach der deutschen Kapitulation Pistolen hergestellt (markiert mit svw46 und Stern).
Für die Bundeswehr und Zivilisten wurde die Produktion der P38 und dann der P1 im Jahre 1957 wieder aufgenommen. Sie ersetzte so den Colt M1911A1 als Ordonnanzpistole. Das Griffstück bestand nun aus Leichtmetall und nicht aus Stahl, was der Waffe eine Gewichtseinsparung von etwa 160 g einbrachte. Dazu kamen kleine Änderungen an Schlagbolzen und Sicherung. Die Streitkräfte von Portugal, Norwegen und Chile nutzen die Pistole noch weit länger als die Bundeswehr. Die zu geringe Magazinkapazität (8 Schuss im Vergleich zu durchschnittlich 14 Schuss und mehr) waren nur ein Kritikpunkt - ausschlaggebend war die verbesserte Herstellung neuerer Pistolen durch viel leichtere und kostengünstigere Polymere. So wurde der Nachfolger der P1 bei der Deutschen Bundeswehr, die P8 von Heckler & Koch, eingeführt.
Bei vielen Sammlern und Sportschützen ist die P 38 weiterhin ein sehr begehrtes Objekt.
Quellen
http://www.waffeninfo.net/waff_p38.php (Letzter Aufruf 10.11.2009)http://de.wikipedia.org/wiki/Walther_P38 (Letzter Aufruf 10.11.2009)
http://www.tague.at/pistolen/pages/p38.htm (Letzter Aufruf 10.11.2009)
http://www.bundeswehr-unimog.de/walther ... er_p38.htm (Letzter Aufruf 10.11.2009)
Autor: TIWAZ / Freiherr von Woye